Während in Deutschland die Golfsaison grau und nass ist und sich dem Ende neigt, fängt in Südafrika gerade der Frühling an und somit eine gute Option, die Golfschläger nicht in den Keller zu stellen.
Wie auch schon in den letzten Jahren habe ich mich zu den Mid-Amateur Meisterschaften in Südafrika gemeldet und dieses Jahr fand das Turnier in dem „The Els Club“ Copperleaf zwischen Johannesburg und Pretoria statt. Der Estate Course ist auf einem weitläufigen Gelände angelegt und war in einem hervorragenden Pflegezustand und beeindruckte mit großen leicht ondulierten Grüns sowie vielen strategisch interessant platzierten Bunkern. Das Turnier wird traditionell in 3 Handicapgruppen ausgetragen, so dass einige Damen dies zum Anlass nehmen, daraus eine Club-Gruppenreise zu machen. Ich kenne mittlerweile recht viele südafrikanische Spielerinnen der Championship Devision und so war es auch ein nettes Wiedersehen in einem immer sehr sportlichen Umfeld.
Gespielt wurden 3 Runden Zählspiel. Besonders war für mich: Cartpflicht, sehr ungewohnt, und herausfordern, meinen Rhythmus zu finden. Aufgrund der langen Wege zwischen den Löchern aber durchaus nachvollziehbar und sinnvoll.
Die Vorfreude nach einer durch Verletzungen verkürzten Golfsaison in Deutschland war groß, denn ich liebe Turniergolf - der Fokus, die Herausforderung und die Anspannung bilden eine ganz besondere Atmosphere. In der ersten Runde war ich dann auch etwas nervös und habe einige unnötige Schläge rund um das Grün liegen gelassen. Nach 11 Löchern wurden wir von einem wolkenbruchartigen Unwetter heimgesucht - wir konnten uns gar nicht so schnell die Regensachen anziehen wie es runterschüttete. Nach drei Löchern war das Schauspiel vorbei und meine Golfschläger und ich komplett durchnässt. Die Südafrikanerinnen nahmen das gelassen hin und niemand war am Meckern oder Schimpfen sondern man nahm es wie es kam. Mein Spiel hat der Regen glücklicherweise kaum beeinflusst, ich hatte mir ein Doppelpar durch zwei unglückliche Bunkerlagen eingefangen. Insgesamt habe ich eine 81 ins Clubhaus gebracht und lag damit gar nicht so schlecht, immerhin noch unter den top ten. Es hatte wohl jeder mit den Wetterkapriolen zu kämpfen.
Am nächsten Tag war es trocken aber kalt. Mein langes Spiel war sehr gut aber leider habe ich sehr schlecht geputtet, so dass mein Score ein Schlag schlechter als am Vortag war.
In der Schlussrunde war ich dann endlich in dem Turnierflow, konzentriert und fokussiert. Ich habe sehr solide gespielt, alle Fairways getroffen und mir auch einige Birdiechancen erspielt, allerdings keine umsetzen können. Zum Schluss habe ich einen Score von 77 Schlägen unterschrieben und damit den 6. Platz belegt und in der Seniorinnenwertung wurde ich Runner-up.
Fazit: Ohne gutes Kurzes Spiel ist kein Blumentopf zu gewinnen ;) also steht chippen und putten definitiv auf meinem Trainingsplan!
Viele Grüße aus Südafrika
Stephanie Kiefer




